Lio ist drei Jahre alt – und hat schon mehr durchgemacht als viele in einem ganzen Leben. Der kleine Junge aus Putbus kämpft seit über einem Jahr gegen einen Hirntumor. In diesem Jahr erlitt er zudem einen Schlaganfall. Es ist ein Schicksal, das nicht nur emotional schwer wiegt, sondern auch für die junge Familie zur finanziellen Herausforderung wurde. Doch auf Rügen rücken Menschen zusammen – und zeigen, was echte Solidarität bedeutet.
Ein schwerer Weg beginnt
Alles begann im vergangenen Jahr, als Lio plötzlich häufig erbrach. Zunächst vermuteten Ärzte eine harmlose Ursache – vielleicht eine Magen-Darm-Infektion oder Verstopfung. Doch die Beschwerden hielten an. Als Lio schließlich auf seinen Kopf zeigte und „Aua, aua“ sagte, war seiner Mutter Stefanie klar: Es steckt etwas Ernstes dahinter. Am Pfingstsonntag brachte sie ihren Sohn ins Sana Krankenhaus in Bergen. Es folgte eine Odyssee durch Kliniken – von Greifswald über Berlin bis in eine Spezialklinik nach Essen. Dort dann die Diagnose: Hirntumor.
Lio musste mehrere Operationen, eine Chemotherapie, 30 Bestrahlungen und zahlreiche MRTs überstehen. Eine Tortur für einen so jungen Menschen – und auch für seine Familie, die ihn auf jedem Schritt begleitete.
Ein Rückschlag nach der Hoffnung
Im März 2024 war die letzte Chemotherapie geschafft. Die Familie schöpfte Hoffnung. Doch nur wenige Monate später, Ende Juni, verschlechterte sich Lios Zustand erneut rapide. Er litt unter Herzrasen, wurde starr, reagierte nicht mehr. Untersuchungen brachten zunächst keine Ergebnisse. Zwei Tage nach einer Entlassung erlitt Lio schließlich einen Schlaganfall – vermutlich ausgelöst durch einen Gefäßspasmus.
Für seine Mutter Stefanie sind es Bilder, die sie nicht loslassen: „Es schmerzt, wenn ich sehe, wie er Krämpfe hat und sich kaum bewegen kann. Diese Bilder sind grausam.“
„Er ist ein Kämpfer“
Trotz allem gibt Lio nicht auf. Und auch seine Familie kämpft mit ihm – getragen von der Unterstützung ihrer Umgebung. „Er hat einen unglaublichen Willen. Man merkt, dass er nicht aufgeben will“, sagt Antje Coordt, Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins „KinderLachen009 Rügen e.V.“
„Wir freuen uns riesig, dass wir so viel Hilfe erfahren. Viele Menschen nehmen Anteil und unterstützen uns“, sagt Stefanie Köhnke dankbar.
Wie geht es weiter?
Am Ende ist Lios Kampf noch nicht. Die jüngsten MRT-Bilder zeigen Auffälligkeiten an der Wirbelsäule und im Kleinhirn. Im September stehen weitere Untersuchungen an. Doch was auch kommt – Lio ist nicht allein. Seine Familie steht hinter ihm. Und wir tun es auch.